Vipassana-Meditation Anleitung

Besonders unter den Meditations-Anfängern beim Meditieren lernen haben wenige schon einmal etwas von der Vipassana-Meditation gehört. Sie kommt aus dem Buddhismus und wird oft auch als Klarblicksmeditation bezeichnet. Konzentration allein reicht hier nicht aus. Diese Meditation muss immer und immer wieder wiederholt werden, ehe man die ersten Erfolge sieht und spürt. Die richtige Anleitung ist ebenso wichtig, wie die richtige Durchführung. Dies gilt besonders bei Meditierern mit wenig Erfahrung. Ich kann es nur empfehlen, sich einmal einen speziellen Vipassana-Meditationskurs zu buchen. Regelmäßig werden spezielle Kurse in Berlin, Nürnberg, Köln, Hamburg, München und im Vipassana-Meditationszentrum in Triebel durchgeführt.

Vorbereitung

Für die Vipassana-Meditation ist vor allem Ruhe eine wichtige Voraussetzung. Daher sollte man dafür sorgen, dass man mindestens 30 bis 60 Minuten nicht gestört wird. Also Telefon und Klingel abstellen.

Vipassana-Meditation Anleitung

Setze dich bequem hin und konzentriere dich nur auf deinen Atem. Lasse mit jede Atemzug jede Spannung, die dich umgibt, frei. Diese Übung benötigt viel Kraft, Ausdauer und Gefühl, daher lasse alle Gedanken los. Du braucht gleich jede Energie, die du hast. Atme ein und aus. Werde ruhiger und entspannter.

Balle nun eine Hand zur Faust und strecke den Zeigefinger aus, so als möchtest du auf etwas zeigen. Lege nun die Hand so hin, dass du sie eine Weile so halten kannst. Lege sie beispielsweise auf deine Beine. Nun schließe die Augen. Atme erst einmal kräftig ein und aus. Konzentriere dich noch auf nichts, sondern nur auf eine vollkommene Leere. Erst wenn keine störenden Gedanken mehr auftreten, richte deine Aufmerksamkeit auf dein Fingergefühl. Spüre nun den ausgestreckten Finger.

Spüre weiter in deinen Finger hinein. Was löst es in dir aus? Hast du ein Gefühl oder ein Gedanke, der sich dir aufdrängt? Du wirst nach einigen Minuten ein Kribbeln im Finger spüren. Das ist nicht schlimm, er wird nur stärker durchblutet. Zudem liegt es auch daran, dass deine volle Aufmerksamkeit auf ihn gerichtet ist. So nimmst du noch viel tiefere Empfindungen wahr.

Hast du sonst die Finger kaum gespürt, so nimmst du nun mit dieser Übung diesen einzelnen Finger ganz bewusst wahr. Du hast ein Einzelempfinden. Lege nun deine gesamte Aufmerksamkeit auf den kribbelnden Finger. Verstärke diesen Prozess noch einmal. Je nachdem, wie oft du diese Übung schon durchgeführt hast, wirst du stärkere Einzelheiten erkennen. Du wirst neue Dinge spüren, von denen du nicht mal geglaubt hast, dass es sie gibt. Lass sie zu und verkrampfe dabei nicht.

Wenn du die Vipassana-Medition regelmäßig machst, dann setze dir zum Ziel etwa 40 mal pro Sekunde solch eine Fingergefühl-Erfahrung zu machen. Als Vergleich, wenn du auf die Tischplatte mit deinem Finger trommeln würdest, dann hättest du eine Berührung von 8 bis 16 mal in der Sekunde. Du siehst also, man kann sich immer mehr steigern. Diese Übung, die du gerade machst, indem du dich voll und ganz auf deinen Finger konzentrierst, soll deine Berührungs- und Empfindungsgeschwindigkeit vervierfachen. Wenn du also regelmäßig trainierst, schaffst auch du das.

Wenn du das Gefühl in deinem Finger nicht mehr aushalten kannst, dann beende die Übung. Öffne langsam wieder die Augen und öffne auch wieder deine Hand. Strecke alle Finger, damit auch sie wieder ein Gefühl bekommen. Wiederhole so oft wie nur möglich diese Übung. Je öfter du sie machst, umso besser wirst du beim Meditieren lernen.

Geschichtliches zur Vipassana-Meditation

Dieses Kribbeln, welches man in der Vipassana-Meditationsübung spürt wird im Buddhismus Kalapa oder auch Dhamma genannt. Es wird als eine Art Erfahrungsatom bezeichnet. Man nimmt hierbei immer etwas wahr. Sei es ein Kribbeln im Finger, kaum wahrgenommen und auch schon wieder weg oder sei es eine unkontrollierte Handlung. All das kann man mit der Vipassana-Meditation spüren und erfahren.

Bei dieser Übung handelte es sich nur um den Finger. Bedenkt man, dass mit dieser Übung eigene Einsichten einen Wunsch in unserem Geist auslösen, dass die Voraussetzung bringt lozulassen, dann kann man auch begreifen, warum diese Meditation so tiefgründig ist. Erst wenn wir alles als ein Nirwana erkennen, kann der Geist das wirkliche „Erwachen“ erleben.

Ich wünsche dir gutes Gelingen mit meiner Anleitung zur Vipassana-Meditation. Möglicherweise sehen wir uns mal an einem Kurs in Hamburg, Köln oder München.